Während der binationalen Begegnung beschäftigen sich Auszubildende beider Länder mit Themen des Ersten Weltkriegs und führen Konsolidierungsarbeiten auf dem ehemaligen Schlachtfeld des Hartmannsweilerkopfes aus. Dadurch erstellen sie auf handwerkliche Weise etwas Gemeinschaftliches, das die gefestigte deutsch-französische Kooperation 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs zeigt.
Die Wiederholung der Begegnungen aus den Jahren 2015, 2016 und 2017, wird von beiden Projektpartnern und dem Volksbund angestrebt. Sie richtet sich nicht an eine gymnasiale Oberstufe, die sich mit gleichaltrigen Schülerinnen und Schülern aus Frankreich trifft, sondern an eine Zielgruppe, die im praktischen Bereich verortet ist und die im Berufsschul-Alltag nur bedingt Zugang zu internationalen grenzüberschreitenden Projekten hat.
Das Projekt gliedert sich in drei Schwerpunkte: 1) Deutsch-französische Erinnerungskulturen im Kontext des Ersten Weltkriegs, 2) die Übertragung von geschichtlichen Zusammenhängen in die Gegenwart, 3) Konsolidierungsarbeiten auf dem Hartmannsweilerkopf.
Es geht während der Begegnung um die Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen, Unterschieden in der deutschen und französischen Erinnerungskultur und einen praktischen Teil, der jeden Tag etwa 4 Stunden beanspruchen wird. Das Projekt soll als Zeichen der gewachsenen und gefestigten deutsch-französischen Beziehungen seit dem Ende des Ersten Weltkriegs dienen.
Bei der Recherche zu Einzelschicksalen wird mit Archivalien und Biografien gearbeitet und deutsche und französische Kriegsgräberstätten besucht, sodass ein direkter Zugang und Austausch zur Geschichte des Ersten Weltkriegs stattfindet. Für die praktische und theoretische gemeinsame Arbeit werden Kriegsgräberstätten als Lernorte und Orte internationaler Begegnung genutzt.
Die Auszubildenden nähern sich zunächst über den Austausch in der binationalen Gruppe den Fragen der jeweiligen Erinnerungskulturen an, sodass alle Teilnehmenden über die Sichtweisen des europäischen Nachbarn informiert sind.
Um die geschichtlichen Zusammenhänge in die Gegenwart zu übertragen, wird der Erste Weltkrieg im Zusammenhang mit vorangegangenen Konflikten (Deutsch-Französischer Krieg von 1870/71) und der nach dem Zweiten Weltkrieg folgenden Entspannung gestellt. (Unterzeichnung des Elysée-Vertrages 1963 und das Treffen zwischen Staatspräsident Hollande und Bundespräsident Gauck am 3.8.2014 auf dem Hartmannsweilerkopf). Der Besuch des Hartmannsweilerkopfes als deutsch-französischer Gedenkort ist daher wesentlicher Bestandteil der Heranführung der Jugendlichen an die inhaltliche und praktische Umsetzung des Themas.
Programme
Montag, 14. Mai
7:00 Uhr : Abfahrt der deutschen Gruppe.
10:30 Uhr: Aufnahme der französischen Gruppe in Mulhouse. (Centre Sportif)
11:30 Uhr: Besichtigung der Krypta, Führung am HWK mit Begehung der Baustellen, Gedenken an unsere verstorbene Dolmetscherin Jasmin
13:00 Uhr: Mittagspause (Vesper selbst einpacken)
Gegen 13.30 Uhr: Beginn der Arbeiten (bis 16.30h)
Gegen 18 Uhr: Beziehen der Unterkunft, Abendessen. Danach Vorstellung der Teilnehmenden und Partner, Sprachanimation
Dienstag, 15. Mai
8:45 Uhr: Besuch der deutschen Kriegsgräberstätte Cernay, frz. Nationalfriedhof, 14:00 Uhr: Kart Lörrach
Sprachanimation, Was macht der Volksbund? „Länderspiel“
Mittwoch, 16. Mai
Arbeiten am HWK.
Abends Sprachanimation und Fußballturnier.
Donnerstag, 17. Mai
Morgens: Beendigung der Arbeiten am HWK
Gegen 15 Uhr: Zusammenfassung der geleisteten Arbeit, Kranzniederlegung. (Herr Klinkert, Herr Neuville, Schulen Landres/Überlingen, Volksbund Herr Dr. Lunitz).
Abends: Abschlussfeier, Sprachanimation, Fußballspiel
Freitag, 18. Mai
Räumen der Zimmer, Abfahrt.
Während des gesamten Projekts: Verfasst bitte einige Sätze/Eindrücke/Gefühle für eine Dokumentation der Jugendbegegnung im kleinen Heft.
Plus d’informations
Ziel ist es, ausgehend von Kriegsgräberstätten, historischen Orten und Einzelschicksalen einen Zugang zum Ersten Weltkrieg zu schaffen und einen Bezug zur heutigen Lebenswirklichkeit herzustellen. Darüber hinaus soll den Auszubildenden durch diese Vorgehensweise das Wachsen und die Wichtigkeit der guten deutsch-französischen Beziehungen aufgezeigt und durch ein gemeinsames Produkt verdeutlicht werden. Die Jugendlichen sind bei dieser Begegnung eingeladen, über die geeigneten Zugänge die Geschichte des Ersten Weltkriegs in beiden Ländern kennenzulernen, sich auszutauschen und so interkulturell viel über die deutsch-französische Geschichte seit dem 19. Jahrhundert zu lernen. Die Auszubildenden sollen ihre sozialen und kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede finden, wodurch die Inklusion und die Chancengleichheit gefördert werden. Die Arbeit für ein gemeinsames Ziel fördert den Zusammenhalt der binationalen Gruppe.
Déroulement du projet
Wie in den Jahren 2015, 2016 und 2017 war das Projekt wieder sehr erfolgreich. 22 deutsche und französische Schüler sprachen über die Geschichte des Ersten Weltkriegs, bekamen Einzelschicksale vorgestellt, verglichen die deutsche mit der französischen Erinnerungskultur und knüpften Freundschaften.
Wie Sie dem Programm entnehmen können, wurden die von uns gesetzten Schwerpunkte "Arbeit, Bildung, Begegnung, Freizeit" wieder berücksichtigt. Gearbeitet wurde etwa 13 Stunden lang. Dabei gestalteten die Jugendlichen nicht nur selbst, sondern bauten authentisch Schützengräben wieder auf, installierten Treppen und schnitten Bäume und Sträucher. Ebenso gehörte die Restaurierung von Unterständen und Bunkern zu den Aufgaben. So arbeiteten die Jugendlichen in gemischten Gruppen an einem gemeinsamen "Produkt".
Die abschließende Gedenkfeier mit Kranzniederlegung brachte den SchülerInnen zeitgemäßes Gedenken nahe. Sie verlasen in beiden Sprachen das Totengedenken. Ihr Engagement wurde in Ansprachen von Monsieur Neuville (stellvertetender Präsident des Comité du Monument national HWK) und Herrn Dr. Lunitz (Landesgeschäftsführer des Volksbundes in Baden-Württemberg) gewürdigt.