Im 1. Projektjahr 2014 reisten junge Menschen aus FR,D,RU,UA,USA,Israel, LT über die Schlachtfelder des 1. WK, kamen in Kontakt mit Konfliktfeldern der Gegenwart und drehten den 1. Teil einer Filmdoku.
Im 2. Projektjahr 2015 bauten sie ein Kulturcafe und gingen damit auf Tournee in RU und UA. In Zeiten der bewaffneten Auseinandersetzung fungierten sie als kleines Modell friedlichen kreativen Miteinanders zwischen TN aus RU,UA und EU und entwickelten persönliche Ideen und Visionen zur Friedensbildung. Teil 2 der Filmdoku entstand.
Jetzt geplantes Projekt für 2016:
Die Projektidee entstand in einem Fish-Bowl- Council zur Geschichte der Ukraine und der Ergebnisse des 1.Weltkrieges im Oktober 2015. Befragt wie sie die Ukraine jetzt weiterführen würden, entschied sich ein ukrainischer TN zunächst für eine kriegerische Lösung. Die Mehrheit der Gruppe einigte sich auf die Notwendigkeit, die Zivilgesellschaft in der Ukraine und Russland insbesondere die Jugendarbeit jenseits von Regierungsinitiativen und Ideologien zu stärken.
Diese emotionale und tiefgehende Council-Runde brachte auch den jungen Krieger zum Einlenken. Der Plan einer internationalen Jugendleiterschulung zur Demokratieentwicklung entstand:
Ca. 20 junge Teilnehmer aus der Ukraine, Russland und Europa sollen angeregt und befähigt werden, als Jugendleiter in internationalen Projekten zusammen zu arbeiten und eigene kleine Projekte in ihrem lokalen Umfeld auf den Weg zu bringen. Dabei werden sie mit Methoden und Handlungsfeldern vertraut gemacht, die auch mit sehr kleinem Budget wirksam sind und TN stark emotional einbeziehen (z.B.:Abenteuerpädagogik, Musik, Singen, Theater als Katalysatoren von Gruppenprozessen)
In einer begleitenden Filmdokumentation sollen Ablauf und Hintergründe des Projektes und der jungen Teilnehmer eingefangen werden.
Das Training wird genutzt, um 2-3 gemeinsame Folgeprojekte für 2016 in der Ukraine und Russland zu entwickeln und auf den Weg zu bringen.
Besonders wichtig ist es uns, junge Menschen aus UA, RU und EU in gemeinsame freundschaftliche Handlungsansätze zu bringen. Dies möchten wir durch eine Methodenmischung aus Abenteuerpädagogik und Musik erreichen.
Es kommt uns dabei auf das Verstehen geschichtlicher Hintergründe besonders der Ereignisse und Ergebnisse des 1. Weltkrieges, das Erproben demokratischer Entscheidungsprozesse und daraus resultierender Handlungsansätze an. Im Gruppen-und Schulungsprozess möchten wir mit „ Way of Council“ und „Gewaltfreier Kommunikation“ sowie mit Methoden von „Bezavta“ und biographisch arbeiten, um gemeinsam mit den Teilnehmern einen Methodenkoffer für ihre eigene Gruppenarbeit zu entwickeln. Sie werden bei der Entwicklung eigener Projekte fachkundig begleitet.
Nachhaltigkeit durch Inspiration und Initiation der Teilnehmer: Sie werden in verschiedenen Handlungsfeldern geschult, die mit geringer Abhängigkeit von finanziellen Mitteln funktionieren und somit Jugend-und Kulturarbeit mit kleinem Budget möglich machen, dabei jedoch stark emotional wirken.
Die Teilnehmer werden in das Erstellen des 3. Teils der Filmdoku einbezogen und erhalten Anleitung für eigene Dokumentationen. Besonders wichtig ist es uns, junge Menschen aus UA, RU und EU- Ländern in gemeinsame freundschaftliche Handlungsansätze zu bringen. Die möchten wir durch eine Methodenmischung aus Abenteuerpädagogik Musik und geschichtliche Bezüge erreichen.
Hauptanliegen des Projektes ist es, den Bogen von spürbaren Erleben von Geschichte zu Handlungsansätzen in der Gegenwart zu spannen, von Originalschauplätzen des 1. Weltkrieges zu
Konfliktfeldern heute. Besonders kommt es uns dabei auf die Entwicklung von Aktionen und Folgeprojekten an, die aktuell wirksame kleine Beiträge zum Frieden in Europa und der Welt sind.
Begegnung und unmittelbarer Austausch von jungen Menschen, die unterschiedlichen internationalen Konfliktparteien damals und heute angehören ist dabei eine Basis für die Eröffnung von gemeinsamen Handlungsfeldern wie z.B. Dokumentarfilm, Kunstaktion, Zirkusaktion,Musik, Abenteuerpädagogik, die ihren Ausgangspunkt bei den Teilnehmern selbst nehmen. Dabei werden persönliche, kulturelle, politische Grenzen berührt, reflektiert und ggf. überschritten um Neues in der Welt und in der persönlichen Entwicklung der Teilnehmer möglich zu machen.
Verstehen geschichtlicher Hintergründe, das Erproben demokratischer Entscheidungsprozesse und daraus resultierender Handlungsansätze Im Gruppen-und Schulungsprozess möchten wir mit „ Way of Council“ und „Gewaltfreier Kommunikation“ sowie mit Methoden von „Bezavta“ und biographisch arbeiten, um gemeinsam mit den Teilnehmern einen Methodenkoffer für ihre eigene Gruppenarbeit zu entwickeln. Sie werden bei der Entwicklung eigener Projekte in ihrem lokalen Umfeld als auch international fachkundig begleitet.
Nachhaltigkeit durch Inspiration und Initiation der Teilnehmer: Sie werden in verschiedenen Handlungsfeldern geschult, die mit geringer Abhängigkeit von finanziellen Mitteln funktionieren und somit Jugend-und Kulturartbeit mit kleinem Budget möglich machen, dabei jedoch stark emotional wirken.
Unterstützung junger Akteure und somit Stärkung der Zivilgesellschaft.
Programme
1. Jugendleiter- Basistraining im März/ April 2016 . Dazu soll im Februar 2016 ein Vorbereitungstreffen mit den Jugendleitern stattfinden, welches Inhalte und Orte der Schulung gemeinschaftlich plant.
In der Schulung soll auch ein Anwendungsprojekte in UA; RU oder EU geplant und vorbereitet werden.
2. Anwendungsprojekt mit Kindern/ Jugendlichen als Teilnehmer im Sommer 2016
Die potentiellen Möglichkeiten und Ideen sollen ebenfalls während des Vortreffens behandelt werden.
Die Entscheidung soll spätestens zum Basistraining fallen. Sehr wichtig ist uns, den Jugendleitern Raum und Anregung für die Entwicklung eigener Projektideen zu geben.
3. Auswertungs- und Verstetigungsmodul im Herbst 2016. Als Ergebnis des gemeinsamen Sommerprojekts sollen die Jugendleiter bei der Entwicklung eigener kleiner Projekte in ihrem lokalen Umfeld begleitet und Unterstützt werden.
Methoden:
Way of Council, Bezavta und Gewaltfteie Kommunikation sollen als demokratiebildende Werkzeugesowohl im Gruppenprozess angewendet werden als auch Schulungsinhalt sein. Besonderer Fokus: Geschichtliche Zusammenhänge die im 1. Weltkrieg ihren Ausgang nahmen.
Abenteuer- und Erlebnispädagogik soll als wesentliches Element zur Gestaltung von Gruppenprozessen und Katalysator beim Erarbeiten geschichtlicher Zusammenhänge
mit gegenwärtigen Erscheinungen eingesetzt werden.
Die Arbeit am Dokumentarfilm soll fortgeführt werden (Gegenwärtig wird noch am Schnitt von Teil 2 gearbeitet, der am 14.11. 2016 Premiere haben soll).
Wie bereits im 2. Teil sollen auch die folgenden den inklusiven Zugang für junge Menschen mit Behinderung möglich machen.
Déroulement du projet
Mein Name ist Adrian und ich bin ein deutsch-französischer Student, der zum ersten Mal an einem Projekt der Kulturaustausch teilgenommen hat. Ich bin noch nie im Osteuropa gewesen, weil meine Gedanken immer Richtung Frankreich und Deutschland, englisch- und spanischsprachigen Ländern gerichtet waren. Eine Möglichkeit Sibirien in meinem Alter zu besuchen fand ich sofort interessant, weil es einfach unvorstellbar und unglaublich für mich war. Ich habe nicht wirklich lange darüber nachgedacht, als ich meine Zustimmung gab. Ich sagte nur zu mir: "Warum denn nicht?".
Nach einer sehr kurzen Nacht, treffe ich Rike, Alena, Eleana, Georg und Horst im Flughafen Schöneberg im Süden von Berlin. Zwei Stunden im Flug, und wir sind in Moskau.
Riesige Rolltreppen führen uns runter ins U-Bahnnetz. Die Hallen sind im sowjetischen Style monumental bemalt. Um elf Uhr haben wir den Zug, mit dem wir eine lange Reise durch die Wälder und unbewohnte, endlose Landschaften vor uns haben. Der Rest der Gruppe kam zu uns ein paar Stunden vor der Abfahrt des Zuges.
Rike, Alena und Georg sind aus Deutschland, Gosha, Iga und Judith sind die Polen, Andrei, Olga, Antonina sind aus der Ukraine.
Die Reise nach Abakan dauert dreieinhalb Tage. Wir reisen in der dritten Klasse. Die Abteile sind offen. Das andauernde Zittern von den Eisenschienen und Mängel an der frischen Luft sind ein mächtiges Schlafmittel. Die lokale Zeit ändert sich ständig. Abakan hat sechs Stunden Unterschied zu Paris.
Der Zug fliegt über die Flüsse von einer ungehörten Größe. Ich glaubte wirklich, dass der Rhein ein großer Fluss war. Je weiter wir von Moskau sind, desto mehr Schnee bedeckt die umfangreichen Landschaften ringsum.
Wir spielen Karten, Georg und Rike erklären mir Skat, ein Kartenspiel für drei Personen, das sehr gängig in Deutschland ist. Bald lerne ich meine ersten russischen Wörter. Am Anfang will ich aufgeben. Aber so einfach herumzusitzen und nichts zu machen ist zu langweilig für mich. Deshalb gebe ich mir Mühe, Russisch zu lernen. Das erste Wort, das ich höre, ist дурак, das ein Narr bedeutet. Außerdem erinnere ich mich auch daran, dass дурак auch der Name eines sehr beliebten Kartenspieles im Osten ist.
Meine Zusammenfassung wäre, dass unsere Gruppe echt gut diese intensive Reise ohne Dusche, warmes Essen und voll von „der Intimität“ überlebt hat. Es war eine gute Möglichkeit für uns, einander kennenzulernen. Ich fand es besonders schön, dass unsere Gruppe sehr international, sehr diverse war. Junge Menschen sprachen verschiedene Sprachen, hatten unterschiedliche Erfahrungen und Erwartungen.
Am 26. März kommen wir in Abakan an, die Stadt mit 170.000 Einwohnern. Nach einer Nacht in der Herberge und einem großen Rennen im Supermarkt, wo wir für die nächsten paar Tage in der Stadt eingekauft haben, nehmen wir einen Kleinbus, der uns nach Trizadka nimmt. Die Fahrt dauert fast vier Stunden auf den Straßen, die uns genauso wie die Musik auf dem USB-Stick schütteln, die Wlad von zu Hause mitgebracht hat.
Trizadka ist ein Dorf in der Mitte von Sibirien. Es liegt unter der Schneeschicht, umgeben von einem noch gefrorenen Bach, gefrorenen Straßen. Überall stehen kleine Holzhäuser, einige neue und luxuriös, andere sind alt und geschwärzt von der Zeit. Also hier kamen wir an.
Während des früheren Projekts von dem „Grüner Grashalm e.V.“ wurde bereits mit dem Bau des Blockhauses im letzten Winter begonnen. Dies wird als unsere Heimatbasis für die kommenden Wochen dienen. Auf der ersten Etage lassen wir unsere Schlafsäcke. Dieses Haus ist ein Wohnheim für die Ausländer, die hierher durchdringen. Wir essen zusammen die leckeren Gerichte, die von Valia gekocht wurden. Beide Häuser haben kein fließendes Wasser, aber das Haus hat eine russische Sauna: die баня. Ein- oder zweimal pro Woche haben wir die Möglichkeit, den Abend da zu verbringen, und jeder ist glücklich, sein Haar zu entfetten und in der Hitze zu schwitzen. Wir werfen uns nackt in den Schnee, um dann sofort zu den warmen Dämpfen der Sauna zurückzukehren.
Die ersten paar Tage im Dorf diskutieren wir die verschiedenen Aktivitäten vor Ort. Für Grashalm ist es sehr wichtig, die Atmosphäre zu schaffen, in der die Teilnehmer selbst die Initiative zeigen und Verantwortlichkeiten übernehmen. Es gibt keinen wirklichen Leader, der Entscheidungen trifft und sagt, was zu tun ist. Für einige von uns ist diese Freiheit auch eine persönliche Herausforderung.
Es gibt zum Beispiel Bänke und Tische für das Blockhaus zu bauen. Für das Dach muss noch einige Materiale vorbereitet werden. Neben vielen anderen Bauvorhaben mit Holz organisieren wir die verschiedenen Gruppen, die wandern gehen.
Nächste zwei Nächte hat es viel geschneit. Unsere erste Wanderung führt zu einem sprunghaften Anstieg. Ich entscheide mich für den zweiten Ausflug. Wir gehen den großen See entlang, der noch gefroren ist. Alles ist weiß. Auf dem anderen Ufer des Sees steht eine Jurte, die wir endlich erreichen.
Sibirischer Frühling ist sehr kurz, es dauert kaum einen Monat. Während des Tages ändern sich die Temperaturen von - 10 zu über 20 Grad. Und wir haben ja Glück, im Frühjahr in dieser Gegend zu sein. Das bedeutet, Schlamm und überall Pfützen, natürlich. Aber Winter herrscht noch. Deshalb haben wir uns entschieden, auf Wanderung zu gehen, die vier bis fünf Tage dauern wird.
In den ersten Tagen schließen andere junge Menschen aus Russland und Deutschland uns an. Dies sind Andrey und Ela, die uns über die Lawinengefahr erzählen und anweisen, wie im Fall der Lawine reagiert werden muss.
Ein großer Teil unserer Gruppe, mehr als zwanzig Personen, macht sich auf den Weg am Montag, 2. April.
Am nächsten Tag fängt unsere Reise an. Wir frühstücken um sechs Uhr morgens und fahren mit einem Kleinbus, zum Ausgangspunkt. Die Fahrt dauert mehr als zwei Stunden auf den Straßen immer schlecht. In der Mitte des Waldes ist die Straße wegen des Schnees und Eis gesperrt. Dann wurden wir gezwungen, mehr als drei Stunden zu Fuß zu gehen, um den See zu erreichen.
In der Mitte des Waldes begegnen wir Valera, ein Einsiedler, der in einer alten Hütte lebt. Sie bieten uns Tee und ich bin ein wenig angewidert von den schmutzigen Tassen, in denen es serviert wird, aber hey, es schmeckt sehr gut! Ich bin ziemlich wählerisch. Am Ende schenkt er jedem von uns kleine Messer, das er in seinen vielen einsamen Stunden im Winter selbst gebastelt hat.
Unsere Gruppe erinnert mich an die amerikanischen Jugendlichen in Hollywood-Filmen, die eine grausame aber abenteuerliche Zeit im Wald verbringen. Aber ich denke, es ist nur meine eigene Angst. Den See zu überqueren und einen Bären zu treffen...
Nach etwa zehn Kilometer zu Fuß erreichen wir den See. Horst, der Leiter unseres Teams, macht den ersten abenteuerlichen Schritt auf dem gefrorenen See. Nach hundert Metern das Eis bricht unter seinem rechten Fuß. In der Tat geht es nicht um eine einzige Schicht aus sehr dickem Eis, sondern um mehrere Schichten von Eis und kaltem Wasser. Wenn die erste Eisschicht bricht, dann gibt es noch die zweite Schicht, die unter unseren Füßen bleiben wird. (Oder zumindest hoffen wir das :)). Nach diesem Vorfall zieht Horst seine Schneeschuhe an und den Rest unserer Gruppe hat Skiern mit. Und das verteilt das Gewicht sehr gut. An einigen Stellen müssen wir uns alle ein wenig beeilen, denn wir hören Knistern und wir sehen eine Vielzahl von Rissen um uns herum, die sich zu verbreiten drohen. Um ruhig zu bleiben, singt es "Ich frage mich, wie, frage ich mich, warum nichts passiert, dadadadidapdap ..." oder "Als gestern alle meine Probleme so weit weg schienen zu sein ... '. Andri schreit "Breakdance" jedesmal als das Eis bricht unter den Füßen von Peter.
Nach zwei Stunden auf dem See erreicht unsere kleine Gruppe das Ufer, und gehen alle zu der Jurte. In einem früheren Projekt hatte Horst sie in der Mongolei gekauft, mit dem Zug transportiert und hier in einem abgelegenen Ort aufgebaut hat. Hier wohnen ca. 3-4 Familien der Fischer und Jäger
Der Ort ist wirklich idyllisch. Und ich denke es lohnt sich, hier genau in dieser Jahreszeit zu sein. Der See sieht aus wie eine Salzpfanne in seinen weißen Farbe und Tönen. Die Temperaturen sinken zu - 10 in der Nacht, um wieder am Tag zu über 20 Grad zu steigen. Wir kochen Wasser am Feuer , nehmen eine Art Dusche im Schnee und trocken mit nacktem Oberkörper auf einem Felsen mit einem ruhigen Blick in die weiße strahlende Ferne ab. Man kann das Flüstern des Windes und fröhliche Lieder der Vögel hören. An manchen Stellen unter den warmen Sonnenstrahlen schmelzt der Schnee. Erste Fliegen fliegen ihre Zickzacks.
Am nächsten Tag begibt sich die Hälfte der Gruppe zu der Spitze des Berges Kaspa, um zu versuchen, 2000 Meter Berg in zwei Tagen zu besteigen. Ich bleibe mit Ela, Peter und Iga in der Jurte und wir verbringen eine phänomenale Zeit in einem rustikalen Ort.
Eines Morgens sind wir sehr früh wach, um den Sonnenaufgang über dem See zu erblicken. Im Laufe des Tages laufen wir Ski oder trinken Tee in der Sonne.
Nach drei Tagen sind Horst, Andrei, Andri und Uwe nach dem Aufstieg zurück im Lager. Sie verbrachten die Nacht draußen in den Zelten und in den Löcher gegraben im Schnee. An einer Stelle fanden sie die Fußspuren eines Bären. Diese erschreckenden Tiere sind nach vielen Monaten des Schlafes wieder wach. Ich glaube ich habe eine richtige Entscheidung getroffen, in der Jurte zu bleiben und diese abgelegene Gegend zu genießen. Das ist eine Zeit der Ruhe und Reflexion ohne Bären.
Am nächsten Tag verlassen wir unseren Ort zusammen. Ein großer schwarzer Hund geht mit uns und begleitet uns den ganzen Tag. Er geht mit uns acht Kilometer durch den Sees, Dutzende von Kilometern im Wald und schließlich, als wir den Kleinbus bei Einbruch der Dunkelheit erreichen, läuft er immer noch fast eine Stunde hinter uns. Zum Abendessen geht es zurück ins Dorf.
Nun beginnt die letzte Phase des Projekts. Die meisten Teilnehmer arbeiten rund um die Uhr an dem neuen Haus. Ela führt eine Bestandsaufnahme der Ausrüstung für Wanderungen und Bau-Tools durch. Außerdem sammelt sie die Müll mit anderen Teilnehmern. Müllproblem ist sehr aktuell für diese Gegend.
Jeden Morgen haben wir das Frühstück zwischen 9 und 10 Uhr. Pünktlich um 10 Uhr haben wir den Morgenkreis, wo jeder eingeladen ist. Die "Talking Stick" zeigt an, dass es reden darf. Diese "runde Tische" ist unser primäres Kommunikationsmittel mit der ganzen Gruppe. Im Allgemeinen sprechen wir Englisch, oft mit der russischen Übersetzung, insbesondere für Uwe, der Russisch spricht und lernt, aber kennt fast kein englisches Wort. Wir sprechen über Aktivitäten, die wir für die nächsten Tage
eingeplant haben und über die irgendwelchen Problemen. Normalerweise laufen diese Versammlungen gut, aber manchmal gibt es natürlich Spannungen. Z.B. wenn es um die Reinigung der WC geht. Ich opfere mich für die Gruppe (aber letztes Mal Rike hat mir geholfen, danke!).
Zwischen uns sprechen wir meistens Englisch. Aber ich habe auch die Möglichkeit mit Ela, Judith und Rike in Französisch zu sprechen. Polnischen Mädchen geht es gut in der Russischen Sprache, vor allem Iga. Ich versuche auch, Russisch zu sprechen, aber mein Wortschatz ist noch sehr begrenzt, hehe! Es ist wahr, ich mache eine Anstrengung wirklich die Sprache zu lernen. Und wenn wir ein paar Wörter in der Ortsprache sagen, die Dorfbewohner sind sehr zufrieden.
Wir organisieren viele Werkstätten: Massage, Tanzen, Theater Improvisation, Yoga ... Viele von uns haben Maris kennengelernt, der die Möglichkeit gibt, Musikinstrumente zu bauen (insbesondere Flöten). Die Musik ist allgegenwärtig im Projekt. Georg ist ein echter Musiker, der verschiedene Instrumente wie das Akkordeon, Klavier und die Gitarre spielt. Rike singt die ganze Zeit und spielt auf ihrer Flöte und oft im Duett mit Georg. Iga spielt die Klarinette und singt charmant. Oder Vlad, der ist ein Amateuer der Maultrommel, der Trommel und dem freien Tanz. Kurz gesagt, ist es oft der Zirkus mit alle diesen Talenten!
Die einige von uns sind etwas süchtig nach Süßigkeiten geworden. Ich bin keine Ausnahme. Für mich ist es erstlich Honig am Morgen. Für andere ist es das Eis, sie kaufen in einem der drei Lebensmittelgeschäfte im Dorf. Ich finde kein Mittel, um sibirischen Honig essen aufzuhören. Andere entscheiden sich stattdessen für пирожки (pirozhki), eine Art von wohlschmeckenden Krapfen mit Kohl oder Kartoffelpüree im Inneren. Jedem das Seine. Ein Mädchen aus dem Dorf (Angela) hatte mir gezeigt, wie diese berühmten пирожки zu tun. Aber es war in den Ofen und nicht im Pfanne in Öl, wie schade! 'Besser für Ihre Gesundheit ", sagte sie, mich zu trösten.
In den letzten Tagen hat es auf die Herstellung von Schindeln viel Zeit gewidmet. Es ist eine Art von Holz-Tafel, die durch Spalten von Holz bekommen. Zur Verbesserung ihrer Haltbarkeit tränkt man in einem heißen Bad mit Sonnenblumenöl. Es ist eine Aufgabe, von der nicht jeder träumt, aber schließlich war es unterhaltsam mit Ela, Iga und Judith.
Nach dem sehr heißen Tagen am See, kühlte sich das Wetter ein wenig, aber der Schnee hört nicht zu schmelzen auf. Wenn zu Beginn des Projekts war es knöcheltief Schnee, derzeit Flächen sind völlig frei und zeigen eine polierte Vegetation von letztem Sommer.
Da das Wetter schlecht war und wir haben kein Gas mehr, um die riesigen Topf Öl zu erhitzen, gehe ich in den Wald mit ein paar von uns auf der Suche nach Birkensaft. Es gibt nur ein paar Wochen im Jahr, wenn es möglich ist, diese heilsame Saft zu ernten. Nur ein Metallrohr, das in den Rumpf steckt an und eine Flasche zum Sammeln. Der Saft ist ein wenig süß, ohne zu viel Geschmack. Aber ich las, dass man eine Art dem Sekt machen kann.
Während die meisten der Gruppe ist die russische Tänze mit den Dorfbewohnern zu tanzen, ich bevorzuge Tee zu trinken und Mascha‘s Kuchen mit Orangen zu essen, die uns eingeladen hat. Zum Glück gibt es Iga und Vlad ein paar russische Gespräche zu übersetzen.
Am Ende des Projekts, organisieren wir eine Abendgesellschaft, um alle Arbeiter danken, die das Blockhaus mit Grashalm im letzten Winter zu bauen geholfen haben. Alot arbeitete ohne Geld, nur um die Vereinigung und interkulturelle Projekte entwickeln zu helfen! Jeder von uns leistet seinen Beitrag zu den Vorbereitungen. Einige bauen ein Tisch für das Buffet und das Lagerfeuer zubereiten. Ela hat eine hervorragende Schokoladenmousse gemacht! Alena verbringt Stunden mit dem Reiben Kürbisse und Karotten für Salate. Ich beschäftige mich ein wenig Dekoration des Hauses.
Der Abend geht wirklich gut. Viele Gäste feiern uns mit, Horst hält eine russische Sprache, Buffett ist entleert und es gibt eine Ecke von der Musikgruppe, die zum Tanzen animiert.
Am Tag nach unserer Partyi ist offiziell Frühlingsfest im Dorf. Ich besuche eine der vielen Konzerte. Dieser Tag markiert den Beginn des Lebens außerhalb der Dorfbewohner und das Ende unseres Lebens hier. Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus nach Abakan. Der Start ist nicht zu einfach. Nach drei Wochen trafen wir einige Leute, die ich vermisse. Und vor allem diese Abfahrt markiert das Ende des Projekts, die Auflösung der Gruppe, die sehr gut funktioniert. Der Bus hält noch einmal vor dem letzten Dorfladen und wir nutzten die Gelegenheit, Reserven an Junkfood anlegen. Einzige Glück in diesem traurigen Tag.
An diesem Abend, nach die beste Pizza in der Stadt, besuchen wir ein Rockkonzert. Alle Zuhörer sitzen und es ist das Verdienst von Vlad und Ela die "Tanzfläche" einweihen.
Am Samstag, 16. April haben wir den Flug nach Moskau. Dann trennen wir. Einige gehen nach Warschau, einige in Kiew, Paris und Berlin. Auf Wiedersehen meine Freunde! Vielen Dank für all jene Zeiten! Ich werde nicht vergessen.
Europa scheint immer noch exotisch ... Meine Gedanken sind noch in der Taiga ...