Am Donnerstag, 11. Juni 2015, begeht das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) das 15-jährige Bestehen seiner Südosteuropa-Initiative mit einer Jubiläumsveranstaltung. Der Festakt findet in Sarajevos ehemaliger Nationalbibliothek Vijecnica statt, die 1992 während des Konflikts im ehemaligen Jugoslawien zerstört wurde.


Die Jubiläumsveranstaltung bildet den Höhepunkt einer Regionalkonferenz, zu der seit dem 7. Juni Partnerorganisationen des DFJW, die auf dem Balkan kulturelle, politische oder bildende Jugendarbeit leisten, mit Nichtregierungsorganisationen und der Jugendgruppe Young Thinkers zusammenkommen. Ziel des gegenseitigen Ideen- und Erfahrungsaustauschs ist es, die positiven Erfahrungen der deutsch-französischen Freundschaft und Versöhnung weiterzugeben, den Dialog zwischen der Europäischen Union und den Balkanländern zu anzuregen und den Demokratisierungsprozess in dieser Region zu unterstützen, um zu Stabilität und Frieden in der Region beizutragen.


Eine historische Begegnung


Der ehemalige serbische Präsident Boris Tadic, die Botschafter Deutschlands und Frankreichs, Christian Hellbach und Claire Bodonyi, die Generalsekretäre des DFJW, Dr. Markus Ingenlath und Béatrice Angrand, sowie Experten für Europa und Jugendarbeit präsentieren die Meilensteine des bislang 15-jährigen Engagements auf dem Balkan und geben einen Ausblick auf zukünftige Projekte.


Erstmals werden hier Vertreter der Jugendministerien aus Serbien, Albanien, Kroatien, Montenegro und aus dem Kosovo sowie aus Deutschland und Frankreich zusammentreffen und sich öffentlich mit der Zivilgesellschaft und den Jugendlichen selbst austauschen.


Die Erfahrung der deutsch-französischen Versöhnung als Inspiration für andere Länder


Nach Ansicht der Generalsekretäre des DFJW ist es „in Zeiten des wiederaufkommenden Nationalismus und der populistischen Bewegungen in Europa […] wichtiger denn je, in den Jugendlichen ein Bewusstsein für die Vergangenheit zu wecken und ihnen die Verantwortung für ihre gemeinsame Zukunft in Europa bewusst zu machen.


Das DFJW inspiriert die regionale Kooperation in Südosteuropa, indem es den Jugendlichen die Möglichkeit bietet, sich mit jungen Menschen aus Deutschland und Frankreich politisch und interkulturell auszutauschen – so soll sowohl der regionale als auch der interethnische Dialog zwischen den Teilnehmern vereinfacht werden. Im Rahmen eines allgemeinen Internationalisierungsprozesses nähern sich die Staaten des ehemaligen Jugoslawiens heute einander an, um nach dem Vorbild des DFJW eine Struktur für Jugendaustausch zu entwickeln.


Eine europäische Initiative mit Weitblick


Das DFJW hat die Südosteuropa-Initiative im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Zivilgesellschaft und Demokratie zu stärken, die Balkanländer an die Europäische Union heranzuführen und zu einem friedlichen, interkulturellen und europäischen Dialog in Südosteuropa beizutragen. Seit 15 Jahren fördert die Initiative die internationale und regionale Jugendarbeit und hat ein Netzwerk zwischen den zivilgesellschaftlichen Organisationen der beteiligten Länder aufgebaut. Über 8.000 junge Menschen haben seit 2000 an trilateralen Austauschprogrammen in Deutschland, Frankreich und Südosteuropa teilgenommen. Das DFJW arbeitet in diesem Rahmen mit 300 Partnerorganisationen zusammen. Von 2000 bis 2014 unterstützte das DFJW die Jugendarbeit auf dem Balkan mit einem Sonderfonds von insgesamt 3.857.000 Euro.


Pressekontakt:
Florence Batonnier
batonnier@ofaj.org
+33 6 69 06 38 99