Das mehrteiliges Filmprojekt nahm seinen Anfang mit einer Belegarbeit zu einer Frontpostkartensammlung aus dem 1. Weltkrieg, die ein Schüler von seinem Urgroßvater erbte. Es entstand die Idee, sowohl die Originalschauplätze mit einer internationalen Teilnehmergruppe zu besuchen als auch Bezüge zur gegenwärtigen Situation rings um die Ukraine herzustellen, Frieden bildende Wege zu finden und entsprechend zu handeln.
Im ersten Projektteil im Juli 2014 trampten Projektteilnehmer aus Frankreich, Deutschland, Russland, der Ukraine, Krim, Litauen, Australien,USA, Spanien über die Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges in Belgien und Frankreich, interviewten Menschen vor Ort, arbeiteten an einer Videodokumentation und durchstiegen eine berühmte Kletterroute, die 1924 den im ersten Weltkrieg gefallenen Bergsteigern gewidmet wurde (FKV- Kante). Nach dem ersten Projektteil war klar , dass die TN sich wünschten, selbst wirksam zu werden in Sachen Frieden.
Im zweiten Projektteil, der im August 2014 in Russland stattfand trafen sich einige von ihnen wieder, um Visionen für den Frieden zu entwickeln. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und die damit verbundene Propagandamaschinerie war sehr präsent. Kurz vor Projektstart entschlossen sich einige Teilnehmer, nicht nach Russland zu reisen.
Dennoch war dieser Projektteil tief beeindruckend. Im Mittelpunkt stand eine Reise nach Innen und die Entwicklung von persönlichen Ideen und Projekten der jungen Leute zum Frieden. Es entstanden
spannende Handlungsimpulse, denen wir 2015 mit dem internationalen Projektteam weiter folgen möchten:
Ende November 2014 reisen einige Projektteilnehmer zu einer Jugendkonferenz von MitOst- e.V. in Belgien- " Europe out of conflict" berichten von unserem Projekt und drehen dabei. http://www.europeoutofconflict.com/#!debate/c10d6
Teil 3 unseres DFJW-Projektes soll in der Ukraine selbst im September 2015 als gegenwärtigem Konflikt-Kristallisationspunkt in Europa stattfinden.
Tschernowitz und Lemberg waren vor dem Ersten Weltkrieg multikulturelle Städte in denen mehr als 20 Völker und unterschiedliche Religionen friedlich zusammen lebten. Wie war das möglich und welche Spuren sind davon heute noch sichtbar? Parallel möchten wir am Dokumentarfilm weiter arbeiten und Streiflichter einfangen, die die aktuelle Situation in der Ukraine widerspiegeln.
Teil 4 soll Anfang Juni 2015 den Seekrieg an der Nordfront und die bisher größte Seeschlacht der Geschichte im Skagerak zum Thema haben. Die internationale Jugendgruppe wird über die Ostsee zum Skagerak segeln und mit einer Aktion in den angesteuerten Häfen an den 99. Jahrestag dieser Seeschlacht erinnern, die Anfang Juni 1916 unter großen Opfern und mit keinem klaren Sieger stattfand.
Ebenso entstand im Russlandteil (2) des Projektes, die Idee eines multikulturellen mobilen Jurten-Cafees, das Begegnungen zwischen jungen Menschen aus verschiedenen Ländern und den unmittelbaren Austausch von Sichtweisen auf diese Welt jenseits von Fernsehpropaganda , möglich macht. Die erste Jurte ist bereits gebaut und wir planen im Sommer 2015 ein internationales Workcamp, das wir mit mehreren Kooperationspartnern veranstalten und die Entwicklung von "Visionen für den Frieden" fortsetzen wollen. Eine 50% Finanzierung des Workcamps wurde bereits von der deutschen Stiftung Mercator zugesagt. Weitere Kofinanzierungsanträge laufen. Das soll der bisher 5. Teil des Projektes werden, der einen weiteren Handlungsbezug zur Friedensbildung hat.
Bemerkenswert ist, wie einige der jungen Projektinitiatoren und Teilnehmer während des Projektes gewachsen sind und an der Entwicklung von Folgeprojekten arbeiten. besonders der 2. Projektteil in Russland brachte dazu einen Qualitätssprung. Wir möchten als Verein das Projekt weiter betreuen und den jungen Projektemachern , die derzeit aus 7 Ländern kommen als Mentoren unterstützen.
Plus d’informations
Sehen Sie Teil 1 der Begegnung hier
Und Teil 2 hier