Zielgruppe sind Offizieranwärter beider Länder zwischen 18 und 25 Jahren, die an den Schulen zum Offizier der jeweiligen Luftwaffe ausgebildet werden. Es ist im Interesse aller Streitkräfte Europas die Zusammenarbeit zu verstärken. Mit diesem Projekt wird die Zusammenarbeit ausgebaut und das gegenseitige Verständnis weiter verstärkt.
An den Schauplätzen und Gedenkorten der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich zwischen 1870 und 1945 sollen die Teilnehmer über das damalige Geschehen informiert werden sowie Vergleiche in der Gedenk- und Erinnerungskultur beider Länder vornehmen und die Bedeutung des "Friedensprojektes Europa" realisieren.
Die Wiederholung der Begegnung als dauernde Einrichtung wird von beiden Projektpartnern und dem Volksbund angestrebt; das Projekt richtet sich an eine Zielgruppe, die im späteren Leben verstärkt im internationalen grenzüberschreitenden Einsätzen tätig sein wird. Durch dieses Projekt wird das gegenseitige Verständnis aufgebaut, das als Grundlage für die spätere vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rahmen von internationalen Einsätzen dient.
Das Projekt gliedert sich in drei Schwerpunkte: 1) Darstellung der deutsch-französischen Schnittstellen und Konfliktlinien in den letzten Jahrhunderten mit den kontextuellen Beispielen des Krieges 1870/71; dem Ersten Weltkrieg und dem Zweiten Weltkrieg, 2) Diskussion und Problematisierung des Begriffs der "nationalen Identität" und von Feindbildern, die zu den Konflikten geführt haben; 3) Diskussion der Möglichkeiten der Auflösung von Konflikten und Förderung des gegenseitigen Verständnisses. Dabei Übertragung von geschichtlichen Zusammenhängen in die Gegenwart.
Während der Begegnung sollen sich die Teilnehmer mit ihrer Geschichte und ihrer jeweiligen Erinnerungskultur auseinandersetzen und diese gemeinsam diskutieren. So sollen die Offizieranwärter die Sichtweisen des europäischen Nachbarn kennenlernen. Daher soll an jedem Tag, nach der Besichtigung und Führung durch die Gedenkorte, ein ausgeprägter Gedankenaustausch im Fokus stehen. Im Rahmen dieses Austauschs sollen die Teilnehmer sich selbst und den Teilnehmern des anderen Landes die jeweilige Geschichte und ihr Verständnis dieser Geschichte vergegenwärtigen und so Erkenntnis über die eigene wie auch über die Position des anderen gewonnen werden. Über den Gräbern der Gefallenen soll somit die Versöhnung und der Ausbau der deutsch-französischen Beziehungen gefördert werden.
Um die Auswirkungen der jeweiligen historischen Kultur und Geschichtsschreibung auf den Einzelnen zu verdeutlichen soll durch die Darstellung von Einzelschicksalen mit Archivalien und Biografien individuelle Schicksale beleuchtet werden. So soll den Gefallenen-Statistiken der Soldaten, das Leben und der Tod der Gefallenen als Persönlichkeiten entgegengesetzt werden, um diesen vielfach vergessenen Aspekt der Geschichte deutlich zu machen. Der Ausbau der Kriegsgräberstätte Niederbronn-les-Bains mit einer Ausstellung, die diese Thematik präsentiert und der Fachexpertise und den Archivalien, die die angeschlossene Jugendbegegnungsstätte des Volksbundes bietet, kann die Kriegsgräberstätte so tatsächlich zum Lernort werden.
Programm
Auf dem Vorschaubild sehen wir den deutschen Kommandeur, Herrn Brigadegeneral Michael Traut mit der Hand auf dem Verbandsabzeichen (Wappen) seiner Offizierschule. Der Stein wurde vor genau 25 Jahren von der École de l´Air gestiftet. Seither sind jeweils i.d.R. zwei deutsche und französische Offizieranwärter pro Jahr Teil der nationalen Lehrgänge beider Schulen.
Außen stehen die zwei Projektoffiziere, die die Reise begleiten werden.
Commandant Thomas Watz und Oberstleutnant Rufin Mellentin. Als "Zivilist" ist Herr Arttur Klein vom Volksbund Oberbayern zu sehen.
Fürstenfeldbruck, 13. April 2018
Oberstleutnant Dipl-Kfm. Rufin Mellentin
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BERICHTE UND EINDRÜCKE DER TEILNEHMER
COMPTES RENDUS ET IMPRESSIONS DES PARTICIPANTS